Meilensteine zwischen 1918 und 1975
Der erste Versuch, in der Region Grenchen den öffentlichen Busverkehr einzuführen, wurde 1918 unternommen. Der Betrieb überlebte allerdings nur gerade einmal drei Jahre. Die triste finanzielle Lage führte zum schnellen Ende.
1945 unternahm ein Initiativkomitee, massgebend unterstützt von der Industrie, einen erneuten Versuch. Die Genossenschaft "Autokurs Grenchen und Umgebung" wurde unter der Leitung von Adolf Schild im ehemaligen Gasthof und Hotel "Löwen" in Grenchen aus der Taufe gehoben. Bei der Finanzierung bot die Uhrenindustrie Hand für günstige Lösungen, so dass auf Subventionen von Bund und Kanton freiwillig verzichtet werden konnte, obwohl ein Anspruch bestand.
Mit dem Ausbruch der Uhrenkrise geriet auch die Genossenschaft ins Schlingern. Eine Analyse ergab, dass der Fahrzeugpark ungenügend sei und ein zusätzlicher Finanzbedarf besteht. Es wurde die Gründung einer Aktiengesellschaft empfohlen. 1975 wurde die Aktiengesellschaft «BGU Busbetrieb Grenchen und Umgebung» gegründet und der Fahrzeugpark sukzessive erneuert und ausgebaut.
Angebotsausbauten zwischen 1990 und 2005
Das Fahrplanangebot wurde über die Jahre sukzessive ein wenig ausgebaut. Der grosse Quantensprung konnte mit dem BGU90-Konzept erreicht werden. Damit wurde der BGU zum wichtigen Faktor für die Mobilität in der Stadt und in der Region Grenchen.
Mit der Einführung von BAHN2000 stand der BGU vor einem erneuten Meilenstein in seiner Geschichte. Das Konzept BGU05 sollte einen weiteren Ausbau des Angebots, vor allem an den Wochenenden ermöglichen und die Umsteigeverbindungen bei den Bahnhöfen verbessern.
Optimierung Busangebot Region Grenchen 2010
Mit dem Konzept 2010 wurde das Busnetz hinsichtlich der Optimierungspotenziale und Angebotsdefizite durch eine Arbeitsgruppe mit Vertretern des Kantons Solothurn, angrenzender Gemeinden und der Stadt Grenchen untersucht. Dadurch konnte die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs im Raum Grenchen gesamtheitlich gesteigert werden.
Als Teil einer effizienten und nachhaltigen Verkehrs- und Raumordnung kommt dem öffentlichen Verkehr in Grenchen eine wichtige Rolle zu. Das Busangebot der Agglomeration Grenchen sollte einen wesentlichen Beitrag zur lokalen Mobilitätsbewältigung leisten und in Kombination mit der Bahn die öffentliche Verkehrsanbindung der Region Grenchen sicherstellen.
Das Konzept 2010 beinhaltete:
Buskonzept Grenchen und Umgebung 2026
Unter der Federführung des Kantons Solothurn, Amt für Verkehr und Tiefbau, Abteilung Öffentlicher Verkehr und einer breit abgestützten Begleitgruppe wurde das Buskonzept Grenchen und Umgebung 2026 erarbeitet. Ein spezielles Augenmerk wurde auf die Erschliessung von neuen Entwicklungsgebieten sowie die Zuverlässigkeit des bestehenden Angebots gelegt. Das neue Bahnangebot mit den halbstündlichen Fernverkehrszügen ab dem Bahnhof Grenchen Nord von/nach Basel SBB und weiteren kleineren Angebotsveränderungen beim Regionalverkehr zwischen Biel/Bienne und Olten flossen ebenfalls in die Planung ein.
Die Kernelemente des neuen Busangebots sind:
Fusion BGU mit BSU per 1. Januar 2025
An den Generalversammlungen des Busbetriebs Solothurn und Umgebung BSU vom 5. Juni 2025 und des BGU Busbetriebs Grenchen und Umgebung vom 12. Juni 2025 haben die Aktionäre der beiden Gesellschaften der Fusion von BSU und BGU grossmehrheitlich zugestimmt. Im Handelsregister wurde rückwirkend per 1. Januar 2025 die neue Aktiengesellschaft «Busbetrieb Solothurn Grenchen und Umgebung AG» eingetragen. Die Marken BGU und BSU werden momentan weitergeführt – bis ein neuer gemeinsamer Marktauftritt mit neuem Logo umgesetzt wird. Die Standorte Grenchen, Solothurn und Zuchwil werden beibehalten. Mit dieser Fusion entstand ein mittelgrosser Busbetrieb mit rund 200 Mitarbeitenden, 70 Linienbussen und einem Liniennetz zwischen Solothurn, Grenchen und darüber hinaus mit einer Länge von über 200 km.
Zeitungsartikel Grenchner Tagblatt 16. Juli 2025